Orchester 2025
Claudia Sereni Cuarteto
Seit vielen Jahren ist die Cellistin Claudia Sereni Mitglied bei renommierten Orchestern in Buenos Aires wie dem Orchester von Ramiro Gallo und dem Orquesta Típica Sans Souci, mit dem sie vor zwei Jahren bei La Locura war. Beim letzten Festival war sie mit Elegante Sport dabei. Nun kommt sie – endlich – mit einem eigenen Ensemble. So ungewöhnlich die Besetzung mit Cello, Kontrabass, Gesang und Bandoneon ist, so hochkarätig ist sie mit Cristian Basto, Paula Castignola und Sofia Calvet, die manche noch vom letzten Jahr mit La Santa Calavera in Erinnerung haben.
Cuarteto Entre Mundos
Marisol Canessa war viele Jahre Violinistin des berühmten Sexteto Milonguero, bevor es in der Corona-Pandemie aufgelöst wurde. Danach gründete sie ihr eigenes Ensemble, in der Absicht, zu 100 % tanzbare Musik zu spielen. Der musikalische Bogen spannt sich von Di Sarli und Lomuto über Caló, Biagi, D‘Arienzo, Tanturi bis zu Canaro und Fresedo. Das Quartett ist nicht nur in den Milongas von Buenos Aires, wie La Viruta, El Beso, Parakultural, Salón Marabú und anderen präsent, seine Tourneen führen es regelmäßig nach Europa, wo sie bei Festivals und Milongas in mehreren Ländern auftreten. Nun zum ersten Mal bei La Locura, wo sie für eine gut gefüllte Tanzfläche sorgen werden.
Duo Colombo – Frontini, L’Art du Duo
Schon der Großvater von Fabrizio Colombo war einer der führenden Bandoneonisten im argentinischen Mendoza, die Mutter war Sängerin, der Vater Violinist. Die musikalische Grundlage für Fabrizio war somit bestens aufbereitet. Zunächst Mitglied verschiedener Orchester in Mendoza und Chile, ging er nach Buenos Aires, wo Néstor Marconi sein Lehrer wurde. Er war Mitglied des renommierten Orquesta del Tango de la Ciudad de Buenos Aires und veröffentlichte mit dem Trio Colombo-Pérez-Colombo sein erstes Album „Vestigio“. Mit diesem Projekt transkribierte er die Musik des legendären Vanguatrío (Néstor Marconi, Omar Valente und Héctor Console) aus dem Jahr 1976. Heute lebt er in Paris, wo er das Fabrizio Colombo 7teto leitet und bei verschiedenen Projekten des zeitgenössischen Tangos mitwirkt.
Auch Lucas Eubel-Frontini wuchs als Sohn einer Jazzsängerin und eines Pianisten in einem musikalischen Umfeld in Argentinien auf, wo er nach dem Start mit einem selbst gebauten E-Bass bald zu seinem Instrument, dem Kontrabass, fand. Mit dem Orquesta Típica Imperial machte er mehrere Europa-Tourneen, bevor er sich 2006 in Frankreich niederließ. In Bordeaux und Toulouse setzte er seine Ausbildung fort, die er später in London beim Solo-Kontrabassisten des Royal Philharmonic Orchestra abschloss. Heute lebt er als unabhängiger Musiker in Paris, ist aber auch festes Mitglied einiger Ensembles wie dem Orquesta Típica Silbando, mit dem er auch schon bei La Locura gastierte, dem Cuarteto Lunares, Quinteto Emedea, Bandoneonissimo und Octetology.
Die beiden kennen sich aus der Zusammenarbeit in verschiedenen Ensembles. Mit dem Projekt „L’Art du Duo“, unter diesem Titel brachten sie 2024 auch ein Album heraus, verbinden sie in der ungewöhnlichen Kombination von Bandoneon und Kontrabass das Erbe der argentinischen Musik mit Einflüssen aus Jazz und Weltmusik. Tradition trifft Innovation.
Duo Faryna – Satorre
Emiliano Faryna und Hugo Satorre, “Los Suplentes”, wie sie sich nennen, haben vor einigen Jahren begonnen, den charakteristischen Klang der Orchester der vierziger Jahre auf das Format eines Duos aus Bandoneon und Gitarre zu übertragen. Dabei umfasst ihr Repertoire auch neue Tangos, Werke von Astor Piazzolla und argentinische Folklore. Die Besonderheit des Duos zeigt sich in ihren Arrangements ohne Noten, die der Improvisation freien Lauf lassen und zu einem frischen und ständig erneuerten Klang führen. Das hinderte sie aber nicht, mehrere Alben aufzunehmen. „Los Suplentes“ haben ihre Spuren in den bedeutendsten Milongas von Buenos Aires hinterlassen und ihre Musik in viele europäische Länder gebracht, unter anderem nach Tarbes in Frankreich, wo sie wiederholt zum renommierten Festival eingeladen wurden. Nominierungen für den Latin Grammy und den Carlos Gardel Award unterstreichen ihre Bedeutung in der argentinischen Tangomusik.
Hyperion Ensemble + Marisol Martinez
Das Hyperion Ensemble wurde 1992 gegründet, also zu einer Zeit, da einige der bei La Locura spielenden Musiker noch nicht einmal auf der Welt waren. Es dürfte damit – zumindest in Europa – das am längsten existierende Tangoensemble sein. Entsprechend lang ist die Liste ihrer Auftritte bei den größten und renommiertesten Festivals der Welt, wie Athen, Barcelona, Brüssel, Genua, Istanbul, London, Mantua, Paris, Tarbes, Turin und viele andere. Hyperion macht sich gerade darum verdient, das vor vielen Jahren beliebte Tangofestival in Fivizzano zu revitalisieren, wo jeweils im Herbst mehrere Tangoensembles auftreten.
Bei unserem Festival wird Hyperion begleitet von Marisol Martinez, einer der renommiertesten Tangosängerinnen, ehemals bei Orquesta Romantica Milonguera und zuletzt bei Andariega.
Leonardo Ferreyra Tango String Quartet
Der Violinist Leonardo Ferreyra spielte in seiner langen Karriere mit vielen hervorragenden Musikern, in jungen Jahren mit Tangomusikern aus der Hochblüte des Tangos der Vierziger- und Fünfzigerjahre, später mit Größen des zeitgenössischen Tangos wie Horacio Salgán, Rodolfo Mederos, Julio Pane, Dino Saluzzi und vielen anderen. Er spielte CDs ein mit Mercedes Sosa, Bajofondo und Gotan Project. 1999 war er Mitgründer des Orquesta Típica Sans Souci. Im selben Jahr gründete er das nach ihm benannte Streichquartett, eine in der Geschichte des Tangos seltene Formation. Es erregte sogleich Aufsehen am Ersten Internationalen Tangofestival in Buenos Aires 1999.
Das Repertoire umfasst Tangoarrangements, die zwischen den Sechzigerjahren bis heute von den bekanntesten Tangokomponisten speziell für Streichquartett geschrieben wurden, darunter auch Arrangements von Ferreyra selbst. Besonders hervorzuheben sind die Tangos von Eduardo Rovira, Néstor Marconi und Omar Valente, die diese für das Streichquartett von Guillermo Ferreyra, Leonardos Vater, und später für Leonardos eigenes Quartett arrangiert haben. Ferreyra ist als Komponist und Arrangeur einer der führenden Avantgardisten des Tangos. Mit ihm spielen Rahel Zellweger (Violine), Sophie Lüssi (Viola) und Andreas Ochsner (Cello). Das Repertoire zeigt die Evolution des Streichquartetts im Tango.
Es gibt zwei CDs des Quartetts: „Sin Lágrimas“ (2010) und „Tributo a Astor Piazzolla“ (2013) mit Néstor Marconi am Bandoneon als Gast.
Noelia Sinkunas solo und Cuarteto
Noelia Sinkunas ist eine aufstrebende argentinische Pianistin, Komponistin und Musikproduzentin, die für ihren innovativen Ansatz bekannt ist, traditionellen Tango und Chamamé mit zeitgenössischen Musikstilen zu verbinden. Ihre bisherige Karriere ist geprägt von der Suche nach neuen Klängen und der Erweiterung der Grenzen der populären argentinischen Musik. Sie gewann im Jahr 2023 den Premio Gardel für das beste alternative Folk-Album mit „Salve“, ihrem dritten Album, das aus einem experimentellen Prozess mit Chamamé und argentinischen Volksliedern hervorging. Dieses Werk wurde von der Kritik hoch gelobt und positionierte sie als eine der wichtigsten Komponistinnen in der neuen großstädtischen Musikszene.
Vor kurzem präsentierte sie ihr viertes Album mit dem Titel „Unión y Perseverancia“, auf dem sie ihre musikalische Erkundung an der Seite prominenter Musiker wie Carolina Rodríguez (Violine), Nacho Santos (Bandoneón) und Cristian Basto (Kontrabass) fortsetzt. Dieses neue Projekt ist ein kreativer Dialog zwischen Tango, Chamamé und Improvisation, inspiriert vom Ort ihrer Herkunft. Mit diesem Album will Noelia die Grenzen der argentinischen Popmusik herausfordern und erweitern.
Bei unserem Festival tritt Noelia in zwei Konzerten auf, im Großen Saal mit ihrem Quartett und konzertant im Kleinen Saal in wechselnder Duo-Besetzung.
Noelia Tomassi – Pablo Woiz Tango Quintett
Die Sängerin Noelia Tomassi, in Buenos Aires geboren und heute in Berlin lebend, nähert sich dem Tango mit ihrer eigenen Perspektive, in die sie Einflüsse aus Jazz, Pop und Rock integriert. Auftritte in renommierten Sälen wie der Philharmonie Berlin und der Laeiszhalle Hamburg und die Zusammenarbeit mit angesehenen Musikern wie Roger Helou, Minino Garay, Gabriel Merlino und Lysandre Donoso begründeten einen hervorragenden Ruf.
Pablo Woiz leitet als Pianist und Arrangeur sein eigenes Ensemble „Milonga Roots“, mit dem er schon bei unserem Festival gastierte. Sowohl als Solist (ebenfalls schon bei La Locura) als auch in der Zusammenarbeit mit berühmten Orchesterleitern wie Luis Stazo, Alfredo Marcucci und Juan José Mosalini, ist er gefragter Interpret auf vielen Bühnen Europas.
Beim letzten La Locura Festival begeisterten uns Noelia und Pablo mit einem intimen Duo-Konzert im Kleinen Saal. Noelia war außerdem Gastsängerin beim Cuarteto Ullmann, Pablo Pianist beim Ensemble 22. Nun kommen sie wieder gemeinsam mit einer größeren Formation, mit der sie ein vielfältiges Repertoire von neu arrangierten Tangos, Valses und Milongas spielen werden.
Orquesta Típica Misteriosa
Das Orquesta Misteriosa Buenos Aires wurde 2008 von Javier Arias gegründet, der mehrere Jahre zuvor Gründer des „Orquesta Típica Fervor de Buenos Aires“ war. Während „Fervor“ die Musik Di Sarlis pflegte, wollte Arias das Repertoire erweitern und das Erbe der großen Orchester der 40er Jahre wiederaufnehmen. Gespielt werden seither klassische und neue Tangos, Valses, Milongas, Candombes, argentinische Folklore und eigene Versionen des nationalen Rock umfasst. Das Orchester entwickelt das Genre durch neue Kompositionen und eigene Versionen klassischer Tangos weiter und bietet eine Szene mit einem typischen Orchester wie früher, aber mit der Energie und dem Gepräge der neuen Generation.
Seit einigen Jahren ist das Orquesta Misteriosa Buenos Aires regelmäßig in Europa auf Tournee, aber immer nur im Herbst. Nun machen sie eine Ausnahme und kommen im Frühjahr. Eine Gelegenheit für uns, sie zum Festival einzuladen.
Pa’l Puchero Tango
Pa’l Puchero Tango präsentiert uns einen originellen Vorschlag, den traditionellen Tango des goldenen Zeitalters mit der Perkussion der argentinischen Murgas Barriales (Straßenkapellen) zu verbinden. Gegründet und geleitet vom Pianisten Mauricio Vuoto aus Rosario begann das Quintett seine Laufbahn mit der Aufnahme des Triptychons von Milongas „Ruegos y dones del corazón“ im September 2021. Das Ensemble ist in Madrid beheimatet und trat bisher vorwiegend auf Festivals und Milongas in Spanien und Portugal in Erscheinung.
Quinteto Galván
Der Namensgeber dieses Quintetts, Pedro Galván, betreibt in Buenos Aires eine Werkstatt, in der Bandoneons gebaut und repariert werden, die Taller Galván. Dass er aber nicht nur ein sehr guter Instrumentenbauer, sondern auch ein hervorragender Musiker ist, hat er uns beim letzten La Locura Festival gezeigt, als er mit seinem Ensemble den Saal zum Kochen brachte. Diesmal werden die Musiker am Sonntag zum Abschluss des Festivals nochmal alle auf die Tanzfläche bringen und zeigen, wie wunderbar Chacarera und Zamba sich mit Tango vertragen.
Quinteto Revolucionario
Dieses Ensemble hat sich ganz der Musik Astor Piazzollas verschrieben. Während mehr als 20 Jahren als „Quinteto de la Fundación Astor Piazzolla“ bekannt geworden, änderte es 2020 seinen Namen auf „Quinteto Revolucionario“ als Hommage an den großen Erneuerer der Tangomusik.
Die intensive Beschäftigung mit der Musik und dem Ziel, die historische Überlieferung und den Stil Piazzollas und seiner Solisten der verschiedenen Formationen vom „Orquesta del 46“ bis zum „Sextett 1989“ aufrechtzuerhalten und zu erweitern, bildete das Fundament für den hervorragenden Ruf, den sich das Ensemble international erwarb. Der Latin Grammy 2019 war nur ein Preis unter vielen, den sich das Ensemble und seine exzellenten Mitglieder, die auch in anderen Formationen glänzten, verdiente. Mehrere Alben, zuletzt „Revolucionario“ 2019, „100 años“ 2021 und „PIAZZOLLA QR“ 2024 dokumentieren ihre Interpretationen.
Heute wird das Quinteto Revolucionario von vielen Kritikern und Experten als das weltweit beste Ensemble für die Interpretation der Musik Astor Piazzollas gewertet. Die von Piazzollas Witwe geleitete „Stiftung Astor Piazzolla“ ernannte das Quintett wegen seiner künstlerischen Qualität, Leidenschaft und Interpretationstreue zum einzigen offiziellen Vertreter des musikalischen Erbes des großen argentinischen Komponisten und Musikers.
Seine Tourneen führen das Ensemble in die berühmtesten Konzerthäuser der Welt. Es ist uns eine Ehre, es bei uns begrüßen zu dürfen.
Roberta Roman – Opération Sultan
Am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts machten sich viele Neapolitaner auf den Weg nach Südamerika. Die Musik, die sie mitnahmen, erleichterte ihnen, eine neue Heimat zu finden. Roberta Roman, aus Italien stammend, interessierte sich früh für die italienischen Einflüsse auf die Musik des argentinischen Tangos. Sie entdeckte vergessene und verlorene Melodien neapolitanischer Einwanderer und erweckte sie wieder zum Leben. Mit ihrem Trio mit Gitarre, Bandoneon und Cello, spannt sie mit Hinzufügung von Mandoline, dem symbolhaften Instrument der traditionellen neapolitanischen Musik, E-Bass und Percussion einen roten Faden vom neapolitanischen Chanson zum Tango. Und wenn dann auch noch die Stimmen von Petra Magoni und dem neapolitanischen Rappers Lucariello dazukommen, dann ist die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart, von Tradition und Moderne perfekt.
Bei ihrer Beschäftigung mit dem Einfluss neapolitanischer Musik auf die Musik anderer Länder stieß Roberta Moran bald auf die französische Stadt Marseille. Für viele war Marseille ein Etappenort auf dem Weg nach Übersee, andere blieben hängen und fanden eine neue Heimat. Im Februar 1943 führte das französische Regime in Kollaboration mit der Nazi-Besatzung eine beispiellose Säuberungsaktion durch, vertrieb 20.000 Bewohner des Stadtteils Saint-Jean, der wegen der überwiegenden Population „Klein-Neapel“ genannt wurde, und zerstörte die Häuser. Dieser grausame Akt ging als „Operation Sultan“ in die französische Geschichte ein und wurde später offiziell als Verbrechen gegen die Menschlichkeit gewertet. Roberta Roman und der Mandolinist Vincent Beer-Demander erinnern mit einem Musikstück daran, das sie bei La Locura spielen werden. Weitere Stücke zeigen eindrucksvoll die Nähe und vielfältigen Verbindungen der Kultur und besonders der Musik dieser beiden faszinierenden Städte.
Roberta Roman Trio
Vor zwei Jahren war Roberta Roman mit ihrem Trio bei unserem Festival und begeisterte das Publikum mit ihren intimen Interpretationen bekannter Lieder. Diesmal spielen sie nicht zum Tanzen, sondern zum Zuhören. Die argentinische Bandoneonistin Marisa Mercadé ist wieder dabei, die in Paris über Jahre mit Juan Jose Mosalini, später mit Juan Carlos Caceres und Daniel Melingo gespielt hat und seit einiger Zeit Teil von Miguel di Genovas Otros Aires ist, mit dem sie auch schon bei La Locura dabei war.
Die Cellistin Justine Metral ist in der klassischen Musik beheimatet, wo sie als Solistin und in kleinen Formationen bei zahlreichen Festivals und in berühmten Konzerthäusern wie dem Wiener Musikverein und der Royal Albert Hall auftrat.
Die interessante, ungewöhnliche Besetzung mit Bandoneon, Gitarre und Cello ermöglicht eine intensive Kommunikation, den Austausch von Phrasen innerhalb eines suggestiven und komplexen musikalischen Spektrums, in dem jedes Instrument sich vollwertig ausdrücken kann.
home – Roberta Roman | Le battement de la passion derrière une guitare (roberta-roman.com)
Roulotte Tango
Roulotte ist ein Kollektiv, das in verschiedenen Formationen ihre jeweils spezifischen Interpretationen des alten Tangos im neuen Gewand präsentiert.
Beim letzten Festival war das Kollektiv durch Chimichango vertreten, diesmal kommt das Ensemble mit dem Bandoneonisten und charismatischen Sänger Gaspar Pocai. Dessen Kompositionen erzählen uns von den einfachen Menschen und den Fragen, die sie bewegen, übertragen in die Form des Tango Milonguero. Bekannte Tangos werden seziert und verfremdet. Intensität, Tiefe und Leidenschaft prägen die Musik. Ein sinnliches Erlebnis.
Sonder Tango Orchestra
Aus Buenos Aires oder Umgebung stammend, ist dieses Ensemble nun in Italien stationiert. Im Jahre 2019 gegründet vom Bandoneonisten Nicolas Maceratesi und der Violinistin Melody Quinteros, spielten die Mitglieder jeweils in verschiedenen Ensembles und tun es zum Teil auch heute noch: Emilio Balcarce Orquesta, Sexteto Visceral, Lo Que Vendrá, Tango Bardo, La Santa Calavera und andere Projekte der internationalen Tangomusik-Szene, um einige Beispiele zu nennen. Auftritte bei großen Festivals, wie zum Beispiel Tarbes und Trani, und die Mitwirkung bei Miguel Angel Zottos Kompanie „Tango x 2“ und anderen Shows können sie als Referenz aufweisen. 2023 veröffentlichten sie ihr Album „Seguime Si Podés“, benannt nach dem bekannten Stück von Osvaldo Pugliese.
Das Repertoire dieses Quintetts ist enorm. Von D’Arienzo über Biagi, Caló, Di Sarli, Leopoldo Federico, Piazzolla, Pugliese, Troilo bis zu Hector Varela reicht die Bandbreite, die das Ensemble auf die Bühne und die Musiker zum Tanzen bringt. Ein idealer Einstieg in ein energiegeladenes Tango-Wochenende.
Tango Il Faut
Dieses Trio aus Buenos Aires mit zwei Gitarren, Kontrabass und Gesang hat uns letztes Jahr beim Festival viel Freude bereitet, indem es vor dem Haus der Musik, im Foyer und an Orten, wo gerade Publikum war, frisch und spontan zum Tanzen aufgespielt und die Zeit des Wartens verkürzt hat. Gerne bieten wir das wieder. Wenn das Wetter mitspielt, werden sie auch an anderen Plätzen der Innenstadt kleine Konzerte geben, zu denen natürlich auch getanzt werden darf.
Tango Il Faut – Insomnio (Ft. Brenno Márques & Eva Icikson) – YouTube
Yazmina Raies solo und Trio + Paula Castignola
Nach ihrer akademischen Ausbildung startete die argentinische Pianistin, Komponistin und Arrangeurin Yazmina Raies ihre Karriere zunächst mit Werken der populären Musik, spezialisierte sich aber bald auf Tango und die Musik des Rio de la Plata. 2011 gewann sie den nationalen Tango-Wettbewerb „Hugo del Carril“ in der Kategorie Duos bis Quartette. 2017 folgte ihr erstes Soloalbum mit dem Titel „Tangos en Piano Solo“ mit ihren eigenen Arrangements, die den Geist des Tangos mit modernen Harmonien in einem persönlichen, modernen und raffinierten Stil verbinden. Mit dem Orquesta Escuela de Tango Emilio Balcarce nahm sie das Album „Gobbi Inédito“ auf. 2018 gründete sie ihr eigenes Tango-Trio, mit dem sie versucht, das traditionelle Tango-Genre mit einer eigenen und zeitgenössischen Sprache zu verbinden.
Yazmina Raies ist auch in der Klavierausbildung engagiert. Sie schrieb drei Bücher mit Tango-Arrangements für Klavier für verschiedene Niveaus und eine Reihe von Büchern mit Tango-Duetten für Klavier und Melodieinstrumente.
Bei unserem Festival wird das Trio ergänzt durch Paula Castignola, die in Buenos Aires eine der gefragtesten Tangosängerinnen ist und mit namhaften Musikern zusammenarbeitet. Im Kleinen Saal wird sie außerdem ein Solokonzert geben.
Zinnetango
Zinnetango, 2021 in Brüssel gegründet, setzt sich aus Spitzenmusikern aus Argentinien und Belgien zusammen. Die gemeinsame Leidenschaft für die Tangotradition spiegelt sowohl den Enthusiasmus und die Pikanterie der „guardia vieja“ als auch die Melancholie der „guardia nueva“ wider. Ihr Repertoire umfasst Werke von Pugliese, Gobbi, Salgán, Piazzolla, Spinetta, aber auch des großen belgischen Chansonniers Jacques Brel. Als Vertreter einer neuen Generation des argentinisch-europäischen Tangos bringt das Ensemble seine Vision von Weltmusik durch originelle Arrangements und Kompositionen zum Ausdruck, bei unserem Festival noch speziell durch die Mitwirkung des Bandoneonisten Fabrizio Colombo.
DJs
Amira Campora
Amira beschäftigt sich seit 1990 mit dem Tango, als Tänzerin, Lehrerin, Produzentin und DJ. Geprägt von Gustavo Naveira und Chicho Frumboli, war sie bei Sally Potters „Tango Lesson“ beteiligt. Nach mehreren Jahren in Europa, wo sie Pionierarbeit auf dem Gebiet der Frauentechnik im Tango leistete, lebt sie jetzt wieder in Buenos Aires, von wo aus sie immer wieder zu Tourneen nach Europa, USA und Kanada aufbricht.
Aurora Fornuto
Die DJ-Qualität von Aurora wird bestätigt durch die vielen Engagements bei allen großen und berühmten Marathons und Festivals in ganz Europa. Athen, Lissabon, Tarbes, Catania, Zürich und viele andere Orte laden sie regelmäßig ein. Sie ist Resident DJ bei Bunker Tango in Turin und Veranstalterin vieler Events mit Livemusik und Workshops. Wir freuen uns, sie ein weiteres Mal bei unserem Festival dabei zu haben.
Paolo Lombardo
Paolos musikalische Laufbahn begann 2008 mit dem Diplom in Komposition im Giuseppe Verdi Konservatorium in Turin. Er arbeitete als Musiker und entdeckte den Tango, der ihn nicht mehr losließ. Nach einer Ausbildung zum Tangolehrer in Rom gründete er mit seiner Partnerin Elena Bertagna die Tangoschule Luna Negra in Bern. Dort bieten sie Unterricht und veranstalten Practicas und Milongas, aber auch ihr eigenes Festival Luna Negra. Paolo als DJ, beide zusammen als Lehrer- und Showpaar sind häufig gebucht bei großen Tangoevents in Italien und der Schweiz.
Sebastian Valencak
Sebastian ist Resident DJ in Innsbruck. Er legt seit vielen Jahren in Milongas und bei Tangowochen in Deutschland (Berlin, Hamburg und vielen weiteren Städten) in der Schweiz (Bergün), in Rovinj und bei La Milonga auf Kreta auf.