Orchester 2026
Agustín Luna
Argentinien ist ein Land mit vielen hervorragenden Gitarristen. Zu ihnen zählt ohne jeden Zweifel Agustín Luna. Er lernte von großen Vorbildern und entwickelte sich zu einem Musiker und Komponisten, der die subtilen Feinheiten und Zeichen der musikalischen Sprache beherrscht. Einflüsse von Bach und Villa Lobos sind erkennbar, wenn er tief in die Musik des Tangos und der Folklore eintaucht. Der große argentinische Gitarrist Juan Falú sagte über ihn: „In einem Land voller exzellenter Gitarristen ist er ein vorbildhaftes Beispiel, dem es zu folgen gilt.”
Agustin Luna war bereits beim Festival 2023 bei uns. Diesmal wird er ein Konzert mit Noelia Moncada geben und während des ganzen Festivals im Foyer und – bei Schönwetter – vor dem Haus der Musik das Publikum in den Tangomood bringen.
Foto: Anabela Gilardone
Damián Foretic Trio + Noelia Moncada
Das Damián Foretic Trio präsentiert einen zeitgenössischen Ansatz des Tangos, bei dem Tradition und Moderne in ausgewogener Weise nebeneinander bestehen. Das Trio besteht aus Damián Foretic (Bandoneon und musikalische Leitung), Diego Aubía (Klavier) und Lucas Frontini (Kontrabass), drei in Paris lebenden argentinischen Musikern, die jeweils auf eine lange Karriere in diesem Genre zurückblicken können. Zu diesem besonderen Anlass wird das Trio von der außergewöhnlichen Sängerin Noelia Moncada begleitet, einer der repräsentativsten Stimmen des zeitgenössischen Tangos. Ihre umfangreiche nationale und internationale Karriere sowie ihre Interpretation, die Kraft, Subtilität und Authentizität vereint, schaffen eine einzigartige Bühnenpräsenz. Das Repertoire mit Originalarrangements von Damián Foretic schlägt eine Erkundung neuer Klanglandschaften innerhalb des Tangos vor und erinnert an seine afro-rioplatensischen Wurzeln und seine rhythmische Vielfalt. Eine ästhetische Reise, die die Tradition würdigt und sie gleichzeitig in die Gegenwart projiziert.
Divagando
Divagando ist eine Mischung aus Poesie und Emotion. Die Sängerin Erna Dolcet wirkte viele Jahre als Tangotänzerin und –lehrerin und war 2014 beim Festival Tangotoño in Innsbruck dabei. In der Zwischenzeit hat sie sich ganz dem Gesang als ihrer Leidenschaft verschrieben. Sie ist sensibel, sinnlich, authentisch. Sie singt, wie sie tanzt, sie tanzt, wie sie singt, wird sie auf ihrer Website beschrieben. Marisa Mercadé ist als Bandoneonistin dem Publikum von La Locura wohlbekannt. Sie war wiederholt mit Otros Aires bei uns, mit dem Trio Roberta Roman und zuletzt mit dem Projekt „Opération Sultan“. Jérémie Pourchot und Jules Meneboo vervollständigen das Quartett. Sie sind beide als Flamenco-Gitarristen ausgebildet und haben den Weg zum argentinischen Tango gefunden.
Duo SEDA
Der Pianist Daniel Godfrid und der Gitarrist Sebastián Espósito bilden seit 2019 das Duo SEDA. Ihr vielfältiges Repertoire umfasst Tangoklassiker, Folklore und zahlreiche Eigenkompositionen. Oft laden sie zu ihren Konzerten Gäste auf die Bühne ein, wie zB Lidia Borda, Franco Luciani, Ariel Ardit, um nur einige zu nennen. Bei einem ausverkauften Konzert im CCK, dem Kulturzentrum Kirchner in Buenos Aires, im Jahr 2022 nahmen sie ihr erstes Album „SEDA en vivo“ auf. Beide sind wichtige Vertreter der Tangomusik-Szene von Buenos Aires.
Duo Tempo Tango
Marisa Mercadé (Bndoneon) und Sylvie Pinchon (Klavier) nehmen das Publikum mit auf eine faszinierende und temperamentvolle Klangreise, melancholisch, sinnlich und mitreißend. Der Charme der Tradition vermischt sich mit modernen Einflüssen. Marisa Mercadé stammt aus Buenos Aires, wo sie ihr Instrument bei den großen Meistern Nestor Marconi und Carlos Lazzari lernte und im Orquesta Escuela Emilio Balcarce spielte. In Frankreich, wo sie nun lebt, war sie unter anderem Mitglied bei den Orchestern von Juan José Mosalini und Juan Carlos Cacerés. Dem Publikum von La Locura ist sie als Bandoneonistin von Otros Aires, Trio Roberta Roman und „Opération Sultan“ bekannt. Sylvie Pinchon ist eine klassische Pianistin, die am Konservatorium „Cité des Arts“ in Montpellier unterrichtet. Vor Jahren ist sie mit dem Tango in Berührung gekommen, der sie seither nicht mehr loslässt. Parallel dazu erkundet sie als Mitglied der Gruppe „Del Prat“ andere Welten, wo improvisierte Musik mit traditionellen okzitanischen Melodien vermischt wird.
Eliana Sosa Cuarteto
Beim letzten La Locura war Eliana Sosa heftig akklamierte Sängerin des Orquesta Típica Misteriosa Buenos Aires. Nun kommt sie wieder, aber mit ihrem eigenen Projekt. Das ermöglicht ihr, die Vielfalt ihres Repertoires zu zeigen, das weit über die Interpretation klassischer Tangos hinausgeht. Hervorragende Musiker an ihrer Seite, Juan Pablo Gallardo(Klavier), Damián Foretic (Bandoneon), Mehdi Al- Tinaoui (Violine) und Lucas Eubel-Frontini (Kontrabass) unterstützen sie dabei.
Ensemble Sin Vuelta
In keinem anderen Land in Europa ist die Dichte an Tango-Ensembles so groß wie in Frankreich. Das liegt nicht nur daran, dass viele argentinische Musikerinnen und Musiker hergezogen sind. Es ist ein Land, das gute Bedingungen bietet und von einem enormen Interesse der Menschen an Kultur und besonders auch an Musik genährt und geprägt wird. Dabei beschränkt sich die Tango-Musik-Szene keineswegs nur auf Paris, sondern verteilt sich auf viele andere Städte und Regionen. Ein Zentrum ist Lyon, von wo das Ensemble Sin Vuelta stammt. Das Quartett besteht aus den Brüdern Emile Guion (Klavier), Maxime Guion (Bandoneon), Marie Delaunay-Quenechdu (Violine) und Antoine Fontanel (Kontrabass). In seinen Interpretationen klassischer Tangostücke verbindet es Kraft und Emotion und schafft damit eine Atmosphäre, die sowohl zum Tanzen als auch zum Zuhören einlädt.
LUX Tango Sextet & Lenore Huang
Nachdem die Pianistin Anna van Nieukerken im März 2025 bei einem Projekt in Paris die wunderbaren Tangomusiker Anna Maria, Andrea und Camille kennengelernt hatte, wurde ihr klar, dass es keinen Grund mehr gab, KEIN neues Orquesta zu gründen. Also lud sie sie ein, zusammen mit den großartigen Musikern Stephen (einem langjährigen Musikfreund) und Lysandre (mit dem sie vor Jahren gespielt hatte) diese brandneue Gruppe zu gründen. Seit November 2025 begeistern sie die Milongas mit eleganter, intensiver, orchestraler Tangomusik. Sie werden die mitreißende Musik legendärer Orchester wie Pugliese, Di Sarli, Troilo und D’Arienzo hören, aber auch den verspielteren Tango-Jazz von Hugo Diaz, die virtuose Polyphonie der Tangos von Horacio Salgán und die unvergleichliche Melancholie von Astor Piazzolla. Die Mitglieder von LUX sind begeistert, in dieser neuen Formation aufzutreten. Das Sextett arbeitet mit einer großartigen Sängerin zusammen: Lenore Huang. Violine: Stephen Meyer, Camille Babut du Marès. Bandoneon: Lysandre Donoso, Andrea Turra. Kontrabass: Anna Maria Huhn. Klavier: Anna van Nieukerken. Sängerin: Lenore Huang
Nochero & Catalina Sophie
Das deutsch-argentinische Quartett besteht zwar erst seit 2023, seine Mitglieder waren jedoch zuvor schon bei verschiedenen bekannten Tango-Ensembles dabei. Der Bandoneonist, Komponist und Arrangeur Peter Reil ist überhaupt ein Urgestein der Tango Livemusik. Seit beinahe fünf Jahrzehnten spielte er bei so bekannten Ensembles wie El Arranque, Sexteto Canyengue, Sexteto Andorinha, Puro Apronte, Sabor a Tango, Luis Borda und vielen mehr, für die er teilweise auch die Arrangements schrieb. Auch die Violinistin Ulrike Dinter spielte mit verschiedenen Ensembles wie Cuarteto Danzarín, Muzet Royal und Sabor a Tango und trat bei zahlreichen Festivals und Veranstaltungen in Europa, Argentinien und Uruguay auf. Das Quartett vervollständigen der Pianist Ludger Ferreyro und der Bassist Tomás Emilio Rösler. Seit einiger Zeit arbeitet das Ensemble mit der argentinischen Sängerin Catalina Sophie zusammen. Sie ist in Spanien aufgewachsen und hat sich im Jazz einen Namen gemacht, bevor sie die Stimme des Blutes zum Tango und zur Folklore brachte. Vor kurzem brachten sie ihr erstes gemeinsames Album „Cantar … siempre cantar“ heraus.
Noelia Moncada
Noelia Moncada ist eine der ganz großen argentinischen Sängerinnen. Geboren in Rosario, zog sie als junge Frau nach Buenos Aires, wo sie tief in die Tangomusik eintauchte. Sie begann als Straßenkünstlerin, gewann Gesangswettbewerbe und fand Aufnahme in das Orquesta de la Ciudad de Buenos Aires und das Orquesta Escuela de Tango Emilio Balcarce. Mit letzterem debütierte sie beim Buenos Aires Tango Festival 2002 am Teatro Colón. Dort übernahm sie auch die Hauptrolle in der Oper „María de Buenos Aires“ von Astor Piazzolla/Horacio Ferrer. Diese Rolle sang sie auch in anderen großen Häusern, unter anderem an der Long Beach Opera in Los Angeles. Mehrere Jahre war sie Mitglied des Orquesta El Arranque, mit dem sie durch Japan tourte und Konzerte beim Buenos Aires Tango Festival, im Théâtre National de Chaillot in Paris (2006) und im Auditorium Parco della Musica in Rom (2006 und 2008) gab. Mit El Arranque nahm sie ihr Album „A tiempo“ auf, produziert von Ignacio Varchausky, arrangiert von Diego Schissi. Weitere Solo-Alben folgten. Während zwei Jahren lebte sie in München, von wo aus sie Konzerte mit dem Gitarristen Luis Borda gab. Zurück in Buenos Aires beschäftigte sie sich intensiv mit der Frühzeit des Tangos. In der Usina del arte performte sie mit dem Konzert „Encanto Negra“, mit dem sie die schwarzen Wurzeln des Tangos offenlegte. Noelia wird bei unserem Festival gleich mehrfach auftreten, mit dem Damián Foretic Trio, mit Agustin Luna im Konzert im Kleinen Saal und mit dem Típica Messiez.
Pablo Murgier Pazdera Quintet
Das Pablo Murgier Pazdera Quintett ist eine Gruppe, die in der Gegenwart verwurzelt ist und die Ursprünge des Tangos auf Migration, das menschliche Bedürfnis nach Zugehörigkeit und den Wunsch, Wurzeln zu schlagen, zurückführt. Das Ensemble besteht aus Musikern aus aller Welt und verkörpert den universellen Geist des zeitgenössischen Tangos: Simone Tolomeo aus Italien am Bandoneon, Romain Lecuyer aus Frankreich am Kontrabass, Karl Espegard aus Norwegen an der Violine, Miguel Couto aus Brasilien am Schlagzeug und der argentinische Pianist und Komponist Pablo Murgier Pazdera. Letzterer greift auf das Erbe des Tangos und der argentinischen Musik zurück, nicht als Anker, sondern als Kompass, der neue musikalische Erkundungen und Dialoge anleitet.
Für dieses Festival präsentiert das Quintett ein speziell zusammengestelltes Repertoire, das neu interpretierte Klassiker aus der Tangotradition mit neuen Originalkompositionen verwebt. Ihre Musik ist eine Verteidigung des lebendigen Tangos – eines Tangos, der sich weigert, zu einem Museumsstück zu werden, und sich durch Kreativität, Vielfalt und das Zusammentreffen verschiedener Kulturen ständig erneuert.
Romo-Agri-Messiez Tango Trio
Es ist eine große Ehre, dass wir diese drei Musiker bei unserem Festival begrüßen dürfen. Der Bandoneonist Horacio Romo, der Violinist Pablo Agri und der Pianist Emiliano Messiez gehören zur absoluten Top-Klasse der argentinischen Tangomusiker. In den verschiedenen Orchestern und Ensembles, in denen sie gespielt oder die sie geleitet haben, finden wir Namen wie Horacio Salgán, Julián Plaza, Leopoldo Federico, Alberto Castillo, Roberto Goyeneche, Néstor Marconi, Juan José Mosalini und viele andere, das Who is Who der argentinischen Tangomusik der letzten Jahrzehnte. Romo und Agri sind Mitglieder des legendären Sexteto Mayor, Messiez, der in New York lebt, und Romo spielen in der Broadway Show „Forever Tago“, neben vielen anderen Projekten, an denen sie beteiligt sind. Anerkennung fanden sie, indem sie mehrfach den Latin Grammy und den Premio Gardel gewannen. Das Trio spielt bekannte Tangostücke in ungewohnten Interpretationen und eigene Kompositionen, von denen einige auf ihrem kürzlich erschienenen Album „Con todo“ enthalten sind.
Roulotte Tango & Gaspar Pocai Trio
Wir kennen die Musiker von den vergangenen Festivals, als sie uns – in größerer Besetzung – als Chimichango bzw. Roulotte Tango begeisterten. Ihre unbändige Freude, überall Tango zu tanzen und die Menschen zum Tanzen zu bringen, können sie diesmal voll ausleben. Sie sind „resident band“, die während des ganzen Festivals immer wieder an verschiedenen Plätzen und zu verschiedenen Zeiten auftritt. Das Trio interpretiert nicht nur die großen Klassiker des Tangos auf seine Weise, sondern spielt auch die Lieder von Gaspar Pocai, die vom Leben erzählen, von den Menschen und den Fragen, die sie beschäftigen, aber auch von den großen Problemen, mit denen die Menschheit konfrontiert ist. Alles im Gewand des Tangos, zum Tanzen, aber auch zum Zuhören.
Tanguango Quinteto
Tanguango ist ein Quintett, das ausschließlich aus Musikerinnen besteht und in Belgrad beheimatet ist. Seit über zehn Jahren werden sie zu großen Festivals und Milongas in ganz Europa eingeladen, so zB wiederholt zu „Tarbes en Tango“ und zu „Tango Postale“ in Toulouse. Gerne erinnern wir uns an La Locura 2023, als die Musikerinnen beim letzten Konzert am Samstagabend eine solche Spielfreude entwickelten, dass sie darüber die Zeit vergaßen. Mehrere Stücke mussten aufgrund der fortgeschrittenen Zeit ungespielt bleiben. Als kleine Wiedergutmachung haben wir sie nun neuerlich eingeladen. Damit sie das gleiche Schicksal nicht wieder ereilt, eröffnen sie das Festival am Freitagnachmittag. Wir freuen uns auf Sonja Lukić (Klavier), Jelena Adamović (Violine), Ljubica Damčević (Violine und Gesang), Dušica Luković (Bandoneon) und Ana Stašić (Kontrabass).
Típica Messiez
Emiliano Messiez ist Gründer und Leiter des nach ihm benannten Orquesta Típica, zu dessen Stammbesetzung auch Horacio Romo und Pablo Agri gehören. Als Trio hören wir die drei zusammen auch im Kleinen Saal (Romo-Agri-Messiez Tango Trio). Das Orchester spielt überwiegend in Buenos Aires und den USA, ist in Europa daher nicht so präsent. Dass dies ein großes Manko ist, werden wir unmittelbar erleben. Die Energie und Spielfreude des Orchesters ziehen das Publikum von der ersten Note an in den Bann.
Dieses Típica ist in seiner Zusammensetzung eine Weltpremiere, die extra für unser Festival ermöglicht wird. Es ist hochkarätig besetzt mit Musikern, die an ihren Instrumenten zu den weltbesten zählen, wie Fabrizio Colombo, Damián Foretic, Simone Tolomeo (Bandoneons), Karl Espegard, Stephen Meyer (Violinen) und Cristian Basto (Kontrabass). Special guest wird die Sängerin Noelia Moncada sein. Es wird in jeder Hinsicht ein einmaliges Erlebnis werden.
Trio Colombo•Kociolek•Frontini
Das Trio entstand aus einer gemeinsamen Inspiration. Fabrizio Colombo (Bandoneon), Émilie Aridon-Kociolek (Klavier) und Lucas Frontini (Kontrabass) verband ihre Faszination für den Klang der legendären Trios der argentinischen Tangogeschichte. In Anlehnung an Ensembles wie das legendäre Vanguatrio von Néstor Marconi, Omar Valente und Héctor Console bietet das von Fabrizio Colombo konzipierte und arrangierte Repertoire den drei Mitgliedern die Möglichkeit, ihre außergewöhnliche Virtuosität zu demonstrieren. Ausflüge in den Jazz lassen jederzeit die dahinterstehende Tango-Identität erkennen. Dieses neue Projekt ist für die Musikerin und die beiden Musiker eine Gelegenheit, ihren musikalischen Ausdruck und ihre Energien im Rahmen der Magie des Trio-Formats zu vereinen. Sie leisten damit einen wertvollen Beitrag zur lebendigen und spannenden Landschaft des zeitgenössischen, instrumentalen Tangos.